Während der Jungmoränenzeit vor ca. 120000 Jahren suchte sich die Ammer nach dem Verlassen der Alpen ihren Weg ins Alpenvorland. Dabei bildete sich über Jahrtausende die heute noch weitgehend naturbelassene Ammerschlucht zwischen Saulgrub/Altenau und Peißenberg. Auf Höhe von Saulgrub schaffte sich die Ammer diesen beeindruckenden Felsdurchbruch, - die "Scheibum". Seit 1949 steht sie unter Naturschutz.
Der älteste urkundliche Hinweis über die Trift auf der Ammer und den damit in Verbindung stehenden Wasserläufen, der Halbammer und der Ach, ist ein Rezeß des Herzogs vom Jahre 1529 an die Bewohner von Weilheim, Holz triften zu dürfen. Vermutlich wurde aber schon früher Holz aus den waldreichen Gebieten am Oberlauf der Ammer in holzarme Gegenden nördlich des Ammersees getriftet. Das Kloster Fürstenfeldbruck hat seit unvordenklichen Zeiten in der Woche vor Pfingsten sein Holz auf der Ammer getriftet (Aufz. V. Knöziger 1932).
Die vielen Beschwerden und Streitigkeiten wegen Schädigung von Mühlen und Brücken, sowie die Störung der Fischerei machten es 1692 notwendig, eine Ammerfloßordnung zu erstellen, die u.a. die Einsetzung eines Triftmeisters und Beseitigung des Ufergestrüpps vorschrieb. Weben der Holztrift gab es aber immer wieder zwischen den Klöstern Ettal und Rottenbuch Anlass zu Streit, vor allem wegen der Triftzeit. Kloster Ettal beschwerte sich 1762 beim Hofkammerrat, dass Rottenbuch nicht ad bonum Publikum in die holzarme Gegend Landshut trifte, sondern nur zum eigenen Vorteil. Um den Beschwerden besser begegnen zu können, ließ der Kurfürst 1763 die Mühlen, Brücken und Steige an der Ammer registrieren. 1765 wurde die kurfürstliche Trift eingeführt, die nur alle drei Jahre stattfand. 1860 gab der Staat die ärarische Ammertrift auf.
An jene Zeiten der früheren Ammertrift erinnern auch die folgenden Ausführungen von O. Quante:
Bei normalen Wasserstand geht die Trift in 9 - 10 Tagen vor sich. Hochwasser schwemmen die Hölzer in sogenannte Fehlbäche (Nebenbäche) und können dadurch die Trift auf 3 - 4 Wochen verlängern. Der Materialverlust bei der Ammertrift wurde von der Forstverwaltung Bayerns auf 10 bis 12 % veranschlagt / Diebstahl angeschwemmter Holzscheiter. Im Bereich der Scheibum wurde das Wasser gestaut und das Holz (in einer Länge von zumeist 4,5 m) gesammelt. Dabei bildete die Ammertrift insbesondere dort große Gefahrenmomente für die Trifter und Triftknechte beim Durchschneiden der querlegenden Stämme und lösen der Sperre mittels Stichelstangen und Sappie, worauf die Stämme durch die Felsenenge / Scheibum schossen (Scheiterschuss).
Davon zeugt auch ein Marterl von 1896 im östl. Bereich der Ammerbrücke zu Kraftwerk Kammerl (siehe Bild).
Während des 2. Weltkriegs, als es an Transportfahrzeugen mangelte, ließ die Firma Neidhart, Weilheim, noch einige Male auf der Ammer (von Echelsbach aus) und auf der Halbammer (von Unternogg aus) kleinere Mengen Holz triften. Die letzte Trift fand 1946 statt, dann wurde der Holzrechen gesprengt und die gesamte Trifthofanlage in Weilheim abgebaut.
(Quellen: Prediger, Ammergauer Alpen, Trifthofverwaltung Weilheim Textzusammenstellung/Bilder-Sammlung: Unhoch /Archiv Slg. Breu - Unhoch)